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Fazialis-Nerv-Zentrum Jena

 
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Fazialis-Nerv-Zentrum Jena

EMG-Sprechstunde

In  der  EMG-Sprechstunde werden Patienten mit funktionellen und ästhetischen Problemen behandelt. Das Hauptaugenmerk richtet sich hierbei auf die Diagnostik und Therapie der Fazialisparese.

Eine große Bedeutung hat hierbei die EMG-Untersuchung (Elekromyografie). Bei diesem Verfahren wird die elektrische Aktivität der Muskeln gemessen, um die Schwere des Nervenschadens beurteilen und die Heilungsaussichten  besser abschätzen zu können.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Behandlung mit dem Medikament Botulinumtoxin.

Fazialis-Parese-Training

Seit 2012 bietet das Fazialis-Nerv-Zentrum Jena ein neues Training zur Behandlung peripherer Fazialisparesen an.

Das Training erstreckt sich über zehn Tage, wobei die Patienten in dieser Zeit teilstationär aufgenommen werden. Das Training umfasst eine Vielzahl an Bewegungsübungen von täglich drei bis vier  Stunden. Die Patienten lernen in dieser Zeit unter kontinuierlicher Anleitung durch speziell dafür geschulte Therapeuten den Muskeltonus ihrer Gesichtsmuskeln systematisch zu kontrollieren.

Betreuung von Patienten mit akuter Fazialisparese

    • Anamnese und Untersuchungen (HNO-Befund, Ultraschall, EMG, Blutuntersuchungen,

    ggf. MRT oder CT, Einbezug anderer
    Fachdisziplinen zur Ursachensuche

    • Medikamentöse Therapie
    • Verlaufskontrollen mit EMG und Photographie zur Beurteilung des Heilungsverlaufs

und ggf. weitere Therapieplanung

Betreuung von Patienten mit chronischer Fazialisparese

    • Nervenrekonstruktionen, dynamische und statische Rekonstruktionen (siehe auch chirurgisch Therapie)
  • Alternativ bzw. unterstützend zu chirurgischen Maßnahmen werden Bio-Feedback-Training und Elektrostimulation ambulant und teilstationär eingesetzt

Zur Unterstützung und Optimierung der Trainingsziele werden bei allen Übungen die Aktivitäten der Muskeln gemessen und den Patienten auf anschauliche Weise über einen Monitor rückgemeldet (Biofeedback). Ergänzt wird dieses Training durch tägliche Hausaufgaben, die in der freien Zeit zwischen den Therapieeinheiten durch den Patienten selbstständig mit Hilfe eines Spiegels realisiert werden. Vor diesem intensiven Training erfolgt eine umfassende Diagnostik durch ein hochspezialisiertes interdisziplinäres Team (siehe auch EMG-Sprechstunde).

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Management von Fazialisparesen

  • Ganzheitliche Diagnostik
  • Persönliche Beratung
  • Individuelle Therapie
  • Interdisziplinäre Forschung

Forschung und Wissenschaft

Neben der praktischen Patientenversorgung reflektieren wir mit Forschungsarbeiten systematisch die aktuell angebotene Diagnostik und Therapie der Fazialisparese im Fazialis-Nerv-Zentrum.

Zudem arbeiten wir daran, die Diagnostik und Therapie im Sinne einer bestmöglichen Behandlung für die Patienten zu optimieren. Dabei hat die klinischen Relevanz einen hohen Stellenwert, sodass wir Fragen aus der Praxis in unsere Forschung integrieren und interdisziplinär betrachten. Gleichzeitig arbeiten wir auch an Forschungsfragen, die zukünftig relevant sein werden, wie zum Beispiel im DFG-Projekt Die Haut überbrücken: Gesichtsoberfläche und mimische Muskulatur als eine Einheit mit dem Ziel, eine vollautomatisierte Klassifikation der motorischen Funktion von Patienten mit Fazialisparese zu entwickeln und zu etablieren.

Chirurgische Therapie

Man unterscheidet prinzipiell statische von dynamischen Herangehensweisen. Das Paradebeispiel der statischen chirurgischen Therapie ist ein Oberlidgewicht, das einen kompletten Lidschluss ermöglicht.

Kommt es bei bestehender peripherer Fazialisparese zu einer ausbleibenden Reinnervation, so können dynamische Verfahren angewendet werden. Das Ausmaß der Läsion und die Dauer der Parese entscheiden hier über das Vorgehen.

Am einfachsten ist direkte Nervennaht des N. facialis oder das Einnähen eines anderen Nervens (Interponat) zur Wiederherstellung der Kontinuität. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer Kreuz-Nerven-Naht. Hierzu gehört u.a. die Hypoglossus-Fazialis-Jump-Anastomose (=HFJA). Sollte die Rekonstruktion des Nerven selbst nicht möglich sein, so kann auch ein lokaler Muskeltransfer (Kaumuskel) oder ein freier Muskeltransfer (Unterschenkelmuskel) durchgeführt werden.

Kontakt

Fazialis-Nerv-Zentrum Jena
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Universitätsklinikum Jena
Am Klinikum 1
07747 Jena

Telefon: 03641/9-329377 oder -329378
E-Mail: fnz@uni-jena.de
www.uniklinikum-jena.de/fazialis